Krapfen, Franzbrötchen & Co.: Die beliebtesten Backwaren der Deutschen
Ob auf dem Weg zur Arbeit, in der Mittagspause oder einfach nur so für den Hunger zwischendurch – etwas Süßes vom Bäcker hat einfach immer Platz im Bauch. Die Auswahl ist meist groß und der Preis klein. Und das Wichtigste ist sowieso, dass es schmeckt. Da sich viele von Ihnen allerdings bei der Kaufentscheidung schwer tun, haben wir für Sie nachgehakt: Wofür geben die Deutschen beim Bäcker eigentlich am liebsten ihr Kleingeld aus? Der Lifestyle-Insider verrät es Ihnen.
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Auf zum Bäcker!
Bäckereien gibt es an jeder Ecke – Sie brauchen nur aus dem Bus oder der Bahn zu steigen und schon haben Sie die nächste Backstube vor Ihrer Nase. Preislich unterscheiden sich Traditionsbäckereien natürlich von sogenannten Discountbäckern. Geschmacklich stellen jedoch nur die wenigsten einen Unterschied fest. Die Hauptsache ist einfach, dass der Hunger gestillt wird. Für eine schnellere Entscheidung haben wir Ihnen deshalb hier die zehn beliebtesten Backwaren zusammengestellt.

Platz 10: Die Brezel
Gut, Sie haben uns auf frischer Tat ertappt! Brezeln sind weder süß, noch klebrig bunt verziert. Doch seien Sie mal ehrlich, was gibt es besseres, als eine frische Brezel vom Bäcker zum Frühstück? Auch wenn sie nicht mit Zuckerguss überzogen, sondern viel eher mit Butter beschmiert verkauft wird, muss sie definitiv in die Top 10 aufgenommen werden. Wir erklären es Ihnen: In Backstuben geht kein Produkt pro Tag häufiger über den Tresen als das braune Laugengebäck. Bis zu 1500 Stück verkaufen manche Bäckereien sogar täglich davon. Das mag am Preis oder auch am Geschmack liegen – gewiss ist nur, dass die Brezel wirklich von Groß und Klein geliebt wird. Doch genug davon! Weiter geht’s mit echtem Süßkram …

Platz 9: Der Donut
Gibt es Donut-Fans unter Ihnen? Bestimmt! Die Kringel sind oft bunt bemalt, mit Streuseln beklebt oder von einer Glasur umhüllt. Doch früher waren sie beliebter als heute. Noch vor ein paar Jahren schoss das Süßgebäck so richtig durch die Decke. Die amerikanische Donut-Kette Dunkin' Donuts machte sich das aufkommende Verlangen nach Süßem sofort zu Nutze und eröffnete kurzerhand über 50 neue Filialen in Deutschland. Selbst Bäckereien nahmen die bunten Kringel in ihr Sortiment auf. Mit den Jahren sank jedoch der Hunger auf den bunten Kringel ... Donuts sind zwar noch immer beliebt, die Nummer 1 sind sie aber schon lange nicht mehr. Denn hat man die Qual der Wahl, entscheiden sich die Deutschen viel häufiger für …

Platz 8: Quarkbällchen oder Quarkhörnchen
Platz 8 geht an das zweitbeliebteste Schmalzgebäck der Deutschen – manche nennen sie Quarkbällchen, andere hingegen Quarkhörnchen. Sie bestehen, wie es ihr Name schon vermuten lässt, vor allem aus Quark. Doch langweilig schmecken sie deshalb noch lange nicht: Je nach Bundesland werden sie mit Marmelade, Vanillecreme oder Schokolade gefüllt. Ausgebacken werden sie alle auf die gleiche Art und Weise – und zwar in schwimmendem Fett. Früher verwendete man dafür Butterschmalz, heute greifen Bäckermeister lieber zu geschmacksneutralen Pflanzenfetten. Ist der Quarkteig abgekühlt, bekommen die Leckereien eine Haube aus Puderzucker, Zuckerguss oder bunter Glasur. So schmecken sie besonders knusprig.

Platz 7: Der Plunder
Quark ist nicht so Ihres? Dann stehen Sie bestimmt total auf Platz 7 und somit auf Pudding-Plunder. Sie bestehen aus Hefe und Ziehfett und machen regelrecht süchtig. Doch wussten Sie, dass es die süßen Teilchen auch in der herzhaften Variante gibt? Viele Bäckereien bieten sie nicht nur mit der beliebten Orangen-Pudding- oder -Apfelfüllung an, sondern auch pikant mit Tomaten, Spinat oder Hackfleisch gefüllt. Zu viel davon essen sollten Sie allerdings nicht, denn die Plunder sind echte Kalorienbomben. Und Sie wissen ja, wo sich solche besonders gerne ansetzen …

Platz 6: Milchbrötchen mit Rosinen oder Rosinenweck
Bisher war noch nichts für Sie dabei? Dann schauen Sie sich Platz 6 ganz genau an. Bei Milchbrötchen erinnern sich viele nämlich an ihre Kindheit zurück. Egal ob in der Schulpause, als Snack im Kindergarten oder daheim zum Vespern – als kleines Kind liebte man sie und konnte Tonnen davon verdrücken. Woran das wohl lag? Zu 100 Prozent an ihrem Geschmack. Ihr Teig ist nämlich immer luftig, einfach zu kauen und schmeckt nach Milch und Rosinen. Doch Vorsicht: Oftmals enthalten die süßen Brötchen Alkohol. Fragen Sie deshalb immer beim Backmeister nach. Für Leckermäuler, die lieber süß statt salzig zum Frühstück essen, ein echtes Muss!

Platz 5: Der Amerikaner
Platz 5 geht an ein Gebäck mit einer – sagen wir es so – schwierigen Vergangenheit. Auch Sie haben bestimmt schon einmal das mit Zuckerglasur bestrichene Teig-Ufo beim Bäcker bestaunt. Dass hinter dem Namen "Amerikaner" aber eine längere Erklärung steckt, hätten sie wohl nicht gedacht, oder? Nun ja, tatsächlich weiß niemand so wirklich, woher der Name des Gebäcks kommt. Es existieren nämlich mehrere Geschichten: Einige Stimmen meinen, der Name leite sich von Ammoniumhydrogencarbonat ab, das zum Ausbacken verwendet wird. Andere hingegen vermuten, dass amerikanische Soldaten im Zweiten Weltkrieg nicht die richtigen Zutaten für einen Kuchen gefunden hatten und so einfach kurzerhand den "Amerikaner" kreierten. Wiederum andere halten diese Geschichte für totalen Quatsch und sind der festen Überzeugung, dass das Gebäck früher den Namen "Black and White Cookies" trug, die Deutschen den Namen in der 50er Jahren jedoch nicht aussprechen konnten und so kurz und schmerzlos einen "Amerikaner" daraus machten. Welche Geschichte der Wahrheit entspricht, weiß man nicht. Es scheint jedoch fast so, als mache Hunger auf Süßes erfinderisch …

Platz 4: Die Mohnschnecke
Hinter Platz 4 versteckt sich die wohl süßeste Schnecke der Welt. Ob hier von Ihnen die Rede ist? Könnte man meinen. Ganz konkret sprechen wir hier allerdings von der Mohnschnecke oder auch der Schneckennudel, wie sie im Schwabenland oder in der Pfalz genannt wird. Ihren Namen verdankt das süße Teilchen übrigens seinem Aussehen. Die Grundzutat ist nämlich ein süßer Hefeteig, der nach dem Belegen aufgerollt und in Scheiben geschnitten wird. So entsteht eine Form, die einem Schneckenhaus gleicht. Und die Deutschen lieben sie – den Bayern hat es vor allem die Mohn-Variante angetan und den Berlinern die mit Apfel- oder Nussfüllung. Und den Schweden? In Schweden kommen vor allem Zimtschnecke auf den Tisch. Die gehören im kältesten Winter zu jedem Kaffeekränzchen dazu.

Platz 3: Das Franzbrötchen
Franz … was? Noch nie davon gehört? Das mag sein. Franzbrötchen sind nämlich außerhalb der direkten Umgebung von Hamburg nur selten erhältlich. Doch das macht nichts, denn die Hamburger greifen dafür doppelt so oft zu und treiben die Verkaufszahlen so richtig in die Höhe. Gefüllt werden Franzbrötchen mit Zimt und Zucker, der durchs Backen köstlich karamellisiert. Je matschiger der Hefeteig danach aussieht, desto besser schmeckt's. Da bleibt nur noch zu sagen: Auf nach Hamburg – und viel Spaß beim Reinbeißen!

Platz 2: Das Buttercroissant
Croissants sind beim gemütlichen Sonntagsfrühstück Pflicht, oder? Da geben Sie uns bestimmt recht. Doch was macht sie eigentlich so beliebt? Es könnte mit ihrer Vielfältigkeit zusammenhängen. Denn auf das frische Hörnchen kommt, was Sie gerade daheim haben. Nicht nur Nutella, auch Marmelade, Frischkäse, Honig oder Schinken und Käse passen hervorragend dazu. Und wenn Sie mal keine Zeit für ein ausgiebiges Frühstück haben, dann können Sie sich Ihr Croissant auch einfach einpacken – unterwegs schmeckt's nämlich genauso gut!

Platz 1: Der Berliner, Pfannkuchen, Kreppel oder Krapfen
Platz 1 geht an … Trommelwirbel … sogenannte Berliner, Pfannkuchen, Kreppel oder Krapfen. Doch Moment mal, wie heißt das in Fett gebackene Hefegebäck denn nun eigentlich? Einer Legende nach wurde es im 18. Jahrhundert von einem Berliner Zuckerbäcker erfunden. In Berlin selbst nennt man das Gebäck deshalb am häufigsten Berliner, dicht gefolgt von der Bezeichnung Pfannkuchen. In Bayern und vor allem bei den Münchnern gibt es jedoch keine Berliner. Das Gebäck heißt dort Krapfen und nicht anders! Pfannkuchen hingegen sind flache Teigfladen, die in der Pfanne zubereitet werden. Sie haben genug davon? Es wird noch komplizierter: Pfannkuchen gibt es nämlich im Rheinland nicht. Sie heißen dort Berliner. Und in Hessen? Ja, also in Hessen heißen Krapfen, Pfannkuchen oder Berliner eigentlich Kreppel. Da wird man ja verrückt. Im Endeffekt ist der Name eigentlich Nebensache. Denn die runden Teigbällchen schmecken überall gleich. Traditionell werden sie mit Marmelade oder Eierlikörcreme gefüllt. An Fasching, Karneval oder Silvester erlaubt sich die Backindustrie allerdings häufig einen Spaß und backt den Teig auch gerne mal mit Senf oder Mayonnaise aus. Hört sich nicht nur eklig an, sondern schmeckt auch so. An den Umsatzzahlen ändert dieser Gag jedoch nichts. Berliner, Kreppel, Krapfen oder auch Pfannkuchen sind seit Jahrzehnten die meist verkauften Backwaren in Deutschland. Allein zu Fasching gehen in München pro Filiale rund 3000 Krapfen in den Verkauf. Das sind zehnmal so viele wie an einem gewöhnlichen Arbeitstag. Wahnsinn, oder?
Autor: Bettina Pluskota